Humor ist nicht das letzte. Wenn du lachst, schießen Endorphine wie ein Laserstrahl in dein Hirn. Dein Stress zerbirst gleich dem Todesstern in einem riesigen Feuerball. Wie bei einem kleinen Orgasmus erlebst du einen Moment der Befreiung.
Ebenso kann Lachen zu einer langfristigen Copingstrategie ausgebaut werden. Mit situativer Achtsamkeit, Übung und einer Prise Überwindung wirst auch du es schaffen, dir deine klitzekleinen Humorrituale aufzubauen und sie zu pflegen.
Der Weg des Eigenwitzlers – Humor als Copingstrategie
Schaffst du den Aufbau einer Humorroutine, kannst du dich mit Zeit in den Rang eines erhabenen Wesens hocharbeiten: des eines edlen Eigenwitzlers.
Sicher hast du ihn oder sie bereits in freier Wildbahn beobachtet. Süffisant lächelnd schweift der Blick des Eigenwitzles ins Nirgendwo, während sich das Zugabteil über einen Furz ärgert oder sein Handy in die Klopfütze plumpst. Während die Welt also gerade untergeht, befindet sich der Eigenwitzler im amüsanten Austausch mit seiner inneren Stimme.
Galgenhumor und Stand-Up Therapie
Der ausgewachsene Eigenwitzler kommt in einer späteren Entwicklungsstuffe in einen nur oberflächlich masochistisch scheinenden Drang, eigene Fails, Scheiterungen und Verzfeiflungen in Untertreibungen, Verdoppelungen, Verquerungen usw. zu packen. Dieses Können macht ihn zu einem bestimmten Grad unverwundbar.
Vollendetes posttraumatisches Wachstum erlebt der Eigenwitzler schließlich in der Kunst, auch anderen Wehleidigen in ihren jeweiligen Verzweiflungen wohlwollend, aber unterhaltsam zur Seite zu stehen – als sozial anerkannter Stand-Up Therapeut.
Stretching deines Toleranzfensters durch positiven Stress im kreativen Prozess
Gedanken die Begriffe “Kreativität”, “Arbeit” und “Routine” lassen gewöhnlicherweise jeden westlichen Mitbürger erschaudern. Ironischerweise ist aber gerade diese Form des zähflüssigen Prozesses stark resilienzsteigernd. Sie vergrößert das Toleranzfenster des Stresspatienten – einen Bereich positiv stressender Tätigkeiten.
Überwundene Leere, Misserfolg und Verzweiflungen bewirken Stolz – insbesondere nach tagelangem Abwichsen über auch dem allerpopligstem Element, welches zu deiner Zufriedenheit gelingt. Und auch wenn keiner von uns jemals schreibt wie Dostojewski: Drauf geschissen! Für eine kurze Zeit hast du dich alleine mit deinen menschgegebenen Mitteln aus dem Dickicht des Verzehrs in den Olymp der Schaffung erhoben.
Untererregung | Toleranzfenster | Übererregung |
Langweilige Tätigkeit wie Arbeiten, Serien gucken | Humor oder andere kreative Tätigkeit | Stressige Tätigkeit wie Arbeiten, Popularität steigern |
Verschlossenheit Desinteresse Abwesenheit | Engagement Interesse Achtsamkeit | Aufregung Nervosität Stress |
Humor als leichte Einstiegsdroge unter den Künsten
Falls du dich also entscheidest, dich der Kreativität zu widmen, bietet sich der Humor als gute Einstiegsoption gegenüber anderen Kunstformen an.
Kunstform | Erfordernisse | Vorteile Humor |
Zeichnen, Malen | Material; Üb. Schr. hinausg. Handmtr. (“Malen”) | Kein Mat.; 2 Klasse Schreiben oder bls. Reden ausr. |
“Richtiges” Schreiben | Material; sinnhaft. Erlebtes, ggf. Weisheit; Talent | Kein Mat.; bl. mündl. mögl.; kürzer mögl.; wen. Tal. wg. höh. Vorkommnisdichte (z.B. eig. Scheitern); Rückgriff auf gefälligen fremden, passend erscheinende Hum. z. Einstg. |
Film, Schauspiel, | Publikum, ggf. Talent | Selbstgenügsam. wg. Eigenwitz., dh. gering. Überwindung |
Musik, Tanz (Kunst) | Publikum; Motorik, ggf. Talent | Wie Film/Schauspiel |
Basteln | Material; Nutzung / Aufbewahrung / Entsorgung des “Resultats” | Kein Material; handlicher |
Frisör, Schneider, Kunsttherapeut | Ehrenhafte Berufe, der Kunst zuzurechnende Handwerksformen (“Kunsthandwerk”); erf. Ausbildung zur prakt. Anw. | Keine Ausbld.; einfacher |
Social Media, Mode, DJ, Blogging, Spiritualität, Drogen, Sport usw. | Keine Kunstformen / unehrenhafte Berufe / Tätigkeiten | — |
0 Kommentare