Selbstoptimierung – erstmal nicht.

Selbstoptimierung – erstmal nicht.

Selbstobtimierung am arsch

Der letzte Tag.

Schöner, schlanker, schlauer. Oder auch mal nicht.

„Schade, dass man erst merkt, dass man schlank, schön und ohne Sorgen ist, wenn man nicht mehr schlank, schön und ohne Sorgen ist.“ (Ildikó von Kürthy, SPIEGEL 2/2020)

KLARKOMMEN hat sich entschieden, die Notbremse zu ziehen.

Dein „bestes ich“ kann einpacken. Dein Coach wird gekündigt. Deine Körperfettverteilung wird nicht gemessen. Deine Habits nicht getrackt. Und dein Ritalin, das nimmt  KLARKOMMEN erstmal mit.

Zeitverschwendung, Müh und Leere

Irgendwann begriff KLARKOMMEN, dass ein Streben nach Schönheit und Karriere, nach Schläue und Schlankheit genau dann eine Leere hinterlassen, wenn sie nach mühevoller und konzentrierter Arbeit erreicht werden.

Die digitalisierte Welt schlägt voll in diese Kerbe: Tausende Coaches, Fitnessapps, Achtsamkeitstrainings und Online-Workshops suggerieren Makel und einfache Auswege – belasten am Ende aber einfach dein Gewissen. Und das natürlich nicht umsonst.

Und so stehst du vor dem Spiegel, voller erreichter Ziele und ankonditionierter Habits, und bist doch derselbe Otto, wie zuvor.

Applaus und Anerkennung

Diese Leere – trotz Fleiß, Einsatz und bestandener Challenges – hat oft eine Ursache: Applaus und Anerkennung als (unbewusstes) Motiv.

Der Narzismus will die eigene Bedeutsamkeit in den Augen der anderen gespiegelt sehen.

Man will sich gut fühlen, um sich trotz schwachen Ich’s selbst lieben und akzeptieren zu können.

Es treibt an, macht aber nicht glücklich. Ist ein Ziel erreicht, verpufft die substanzlose Freude.

„Vereinfacht gesprochen, sind viele Menschen mit einem schwachen Ich ausgestattet. Sie versuchen, diese Ich-Schwäche auszugleichen, indem sie ihren Selbstwert durch äußerlich sichtbare Erfolge wie Karriere, Reichtum oder einem möglichst makellosen Körper auszugleichen.“ (Psychologe Georg Juckel, SPIEGEL 2/2020)

Innenwelt erkunden

Deutlich schwieriger – aber etwas nachhaltiger – ist der Aufbau einer echten Empathie für sich und seine Außenwelt.

Das passiert durch die gründliche Erkundung der

  1. Motive – Die Bedürfnisse als Antrieb eines Menschen.
  2. Emotionen – Einflüsse während ihrer Verfolgung.

Und zwar

  • deiner eigenen und ebenso der
  • deiner Mitmenschen.

Erst wenn wertige Tätigkeiten und Ziele bekannt sind, bringen sowohl die konsequente und mühevolle Verfolgung, als auch ihr Erreichen, ganz doll große Menge Spass, Zufriedenheit und Herzenswärme.

Und sie selbstständig zu erkunden ist ein erster Schritt.

 

KLARKOMMEN disapproves: KLARKOMMEN approves:

Täglich portionierst du dein Essen und trackst die Körperfettvertreilung.

Dein morgentliches Joggingritual ist dir genau so heilig, wie Obama das Basketballtraining um 5:00.

Du wiegst 55 kg bei einer Größe von 169 und gibst in die App ein: Quark, bio, 200 Gramm, 60 Minuten Joggen, 11,3 km, 100 Gramm Heidelbeeren…

Du bist nicht freudig und weisst nicht so reicht, warum du diese Routine aufgebaut hast, aber du hast Druck.

Ohne deine App vergeht kein Tag.

Täglich machst du eigentlich gar nichts, außer KLARKOMMEN. Aber auch das nicht wirklich.

Du gehst Joggen, ein paar mal die Woche, denn dich ganz gehen lassen willst du natürlich nicht. Ausreichend Schlaf ist dir wichtig, aber schwer zu erreichen. Du wiegst 67 kg bei einer Größe von 169, aber wem das nicht passt, steht wohl auf Frauen mit Mundgeruch.

Du bist nicht aus dem Häußchen wegen deines „Fitnesslevels“, aber du stehst auch unter keinem besonderen Fitnessdruck.

Ohne deine App vergeht jeder Tag.

Schon wieder hast du dich – voller Zweifel – für den besseren Karriereschritt entschieden.

Der Wechsel aus der Marketingabteilung deines – zugegbenermaßen etwas angestaubten Unternehmens – in eine Agentur, ist nach zweieinhalb Jahren fast ein Muss.

Es ist ja ganz nett hier, ich fühle mich wohl, kann entscheiden und habe Personalverantwortung. Aber Stagnation ist mit Ende Zwanzig das falscheste auf der Welt.

Du bist nicht freudig und weisst nicht so reicht, warum du dein Unternehmen verlässt, aber du hast Druck.

Als nächstes folgt Promotion und Selbstständigkeit.

Schon wieder hast du dich – nicht ohne Zweifel, aber nach gründlicher Abwägung – für den nächsten Karriereschritt entschieden.

Auf den Wechsel aus der Marketingabteilung deines etwas angestaubten Unternehmens verzichtest du vorerst.

Du nimmst die Herausforderung an, das Unternehmen auf ein neues Level zu heben. Der Geschäftsführer hat dir zugesagt, nach deiner Maßgabe neues Personal einzustellen, das deiner Abteilung mehr parallele Projekte ermöglicht.

Mit viereinhalb Jahren bist du schon lange dabei – viele sagen, zu lange – aber du gibst der Sache noch eine Chance, weil du die Projektzusage schätzt, deine Arbeit um ihrer Willen magst und probieren willst, ob du es schaffst.

Wäre sie nicht gekommen, wärest du gegangen. Qualifiziert genug bist du mit Ende Zwanzig allemale.

Du bist innerlich gefasst und weisst, dass du Probleme haben wirst, vieles eingefahren ist, du aber einige schöne Projekte verwiklichen kannst, wenn du es bringst und das Glück auf deiner Seite ist. Druck zum Wechsel um des Wechsels willen hast du nicht.

Was als nächstes Folgt, wird sich in der nächsten Zeit zeigen. Möglich ist die Wirtschaft, aber auch die Lehre.

Nicht der Mittelpunkt der Galaxie

Und weil KLARKOMMEN nun mal in Fahrt gekommen ist, zwitschert es dir noch eine.

Be·son·der·heit
/Besónderheit/
Substantiv, feminin [die]
besonderes Merkmal (Google Suche)

KLARKOMMEN hat sich entschieden, den zahlenden Leser nicht auf ein Podest des Besonderen zu heben.

Es ist ein Buch über

  • dich,
  • mich und
  • alle anderen auch.

7,77 Milliarden sich schrecklich stark ähnelnde, zum Teil aufgeklärte Äffchen.

Menschen als durchschnittliche Wesen

Beweis ist schon das Vorliegen von auf zwischenmenschliche Beziehungen ausgerichteten Wissenschaften wie Psychologie oder Soziologie.

Alles empirische Phänomänbeschreibungen, so allgemeingültig, dass von einer wesentlichen Besonderheit des einzelnen überhaupt nicht die Rede sein kann.

Was natürlich nicht heissen soll, dass jedes einzelne Lebewesen in jedem einzelnen Moment eine ganz einzigartige Kombination aus Emotionen und Bedürfnissen verspürt:

  • Emotionen wie Freude, Trauer, Scham oder Stolz
  • Bedürfnisse wie Anerkennung, Aussprache, Kontrolle oder Nähe

Und diese ganz individuellen Eigenheiten gilt es kennenzulernen und zu erforschen – ohne sie zu einer Besonderheit zu verklären. 

KLARKOMMEN findet:

Unsere Durchschittlichkeit ist keine Beleidigung, sondern Fakt

Der Druck, auf eine ganz besondere Weise anders sein zu müssen, nur um anders zu sein, ist absurd – und macht nicht glücklich.

Durchschnittlichkeit im Sinne des finanziellen Erfolgs, der Popularität, Kreativität, Schönheit, Intelligenz oder jedes anderen menschlichen Bedürfnisses ist das Schicksal 99 % aller Menschen – also wahrscheinlich auch deins und meins.

Egal ob du zum glücklichen 1 % gehörst oder nicht, wirst du anhaltende Zufriedenheit oder Glück nur vorfinden, wenn deine Tätigkeit oder ihr Ergebnis deinen inneren Werten entspricht.

Und auch wenn du dich in der Tat im besonderen Kreis der Erlesenen vorfindest, bist du – trotz zahlreicher beneidenswerter Benefits – nicht vor innerer Leere und gar Verzweiflung gefeilt.

An deine Eitelkeit appelieren ist scheinheilig

Im Leben ist es oft wie im Autohaus.

Die verschleimte Unsitte, den zahlenden Kunden zu bauchpinseln hat vor allem einen monetären, aber keinen objektiven Hintergrund.

Obwohl du KLARKOMMEN gekauft hast oder bitte bitte doch (erneut) erwerben solltest, will KLARKOMMEN dich nicht zum Mittelpunkt der Galaxis machen, um dich zu einem (Re)Buy zu motivieren.

Es hofft auf seine Kompetenz, seinen Unterhaltungswert und deinen guten Geschmack.

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Pin It on Pinterest